Montag, 29. Juni 2015

So long, old friend.

Oh Gott, es ist mal wieder einer dieser Abende. Ich starre auf die Besucherzahl und mein Ego sagt mir, ich soll irgendwas Gehaltvolles schreiben. Die wenigsten Texte auf meinem Blog sind wirklich gehaltvoll, sondern dienen nur dem Entladen meines geistigen Mülls. Im Zweifelsfall sind sie getränkt mit viel Ablenkung und geistigen Getränken.

Ich möchte zu Protokoll geben, dass ich seit Tagen an heftigen Kopfschmerzen leide, jawohl. Mein Hirn setzt aus, wenn es weiterhin das Aprilwetter im Juni ertragen muss, Es ist Montag, der 30.06. 2015 aber es fühlt sich an wie ein Freitag nach Wahl. Furchtbar! Das kommt davon, wenn man Saisonarbeiter ist und auf das Wohlwollen von Touristen angewiesen ist. Die meisten sind allerdings sehr gnädig. Sie lachen sogar an Stellen an denen es gar nichts zu lachen gibt.

Ich vermisse Lucie. Sie ist nun seit drei Monaten tut und noch immer fühlt sich die Wohnung ohne sie bedeutend leerer an. Nächte sind kälter ohne sie und das gemeinsame morgendliche Aufstehen fehlt mir. Sie ist immer mit in die Küche gekommen um sich die erste Mahlzeit abzuholen. Wenn ich länger wach blieb, legte sie sich neben mein Kopfkissen und schlief mit, bis ich wach war. Eben die Dinge, die Katzen machen um Aufmerksamkeit zu erwecken. Lucie war romantisch veranlagt, sie liebte Regen und ich liebte es ihr dabei zu zugucken wie sie Menschen im Regen betrachtete. Sie versteckte sich gern, bevor wir zu Bett gingen und ich bin drölfzig Mal durch alle Zimmer gehuscht um sie zu suchen, bis sie sich freiwillig zeigte. Es war wie ein letztes Spiel vor dem Schlaf.

Und jetzt? Lucie ist nicht ersetzbar. Ich starre allein in den Regen und suche vor dem Schlafen gehen allein nach einer Möglichkeit dem Bett zu entgehen, so als wäre ich wieder vier und würde im Stehen schlafen können. Dieser Sommer ist nicht mein Sommer.

So long, Summer.